WEB GESPROCHENES WORT p. 14
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] WEB  [

Der Spitzname «WEB» ist auch so eine schützende ]Hülle[.

In unserer heutigen Clique bin ich einer der WENIGEN, die noch wissen, wo und wann dieser Spitzname seinen Ursprung hatte, nämlich in der Uhlandstraße, als Web 16, 17 oder 18 war. Web hieß zu diesem Zeitpunkt noch «WERNER».

Er sah zufällig, so erfuhr ICH es von ihm - beim Vorbeischlendern am linken großen Schaufenster unseres dortigen, bis in die 90er geliebten, Plattenladens - ein an die Scheibe geklebtes Cover, das ihm sehr "JAZZIG" vorkam. Er kaufte dieses Album von Ben Webster, sein erstes 33er Album, und hörte das dann wieder und wieder und wieder. Es blieb auch ziemlich lange Zeit das einzige 33er-Album, das er hatte, neben den wenigen 45ern von den Yardbirds.

Nach Hause kommen, Verstärker anschalten, Platte abstauben, auflegen, Tonarm an den Plattenrand führen, Platte dreht sich, Tonarm vorsichtig absenken - das wurde zum täglichen Ritual. Und an den Wochenenden häfig mit den Freunden.

In der Clique wurde «Webster hören gehen» zu «nachher zu Webse» zu «am Samstag bei Web».
Schließlich fand Web es sebst normal (und chic), dass er zu WEB geworden war. Im ersten Jahr grinste er vermutlich ab und zu, wenn er mit «Web» angesprochen wurde.

Er hatte sich gefunden
IN DIESEM NAMEN.


Ja ... und dann hat er diesen
]MANTEL[
dauerhaft getragen.

Und viel geredt ... viel! Sehr viel! Über Musik, Plattenfunde beim Trödelmarkt am Pergamon, Webster, die Demos in der Bülowstraße, Faschismus, Asien, China, Japan

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