Hitler Reichskanzler, Ermächtigungsgesetz NSDAP-Mehrheit bei Reichswahlen Hindenburg stirbt, Hitler wird Führer und Reichskanzler, Vereidigung der Wehrmacht auf Hitler

Einmarsch deutscher Truppen in Österreich Reichspogromnacht Juden müssen zusätzl. die Vornamen "Sara" bzw. "Israel" annehmen Angriff auf Polen, Beginn des 2. Weltkrieges 1. Massendeportationen, ca. 87.000 Juden und Polen

Überfall auf die SU und Lettland Rosie Kahn (Mutter) wird ermordet 6. Armee im Raum Stalingrad eingeschlossen Liquidierung der Gettos im besetzten Osten, Kahn wird ins KZ Kaiserwald verlegt Vernichtungslager Majdanek befreit durch Rote Armee Befreiung Kahns durch einen jüdischen amerikanischen Offizier Kahn kommt mit befreiten franz. und belg. Kriegsgefangenen nach Brüssel Kahn emigriert in die USA und nimmt den neuen Namen "Ernest Kan" an Kan beginnt Zeitzeugentätigkeit (Universität und Schulen) Deutschlandbesuch: Zeitzeugenprojekt ans der Menzel-Oberschule Berlin und Vorträge in Magdeburg
1922 1932 1933
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Reichstagsbrand: KPD- und SPD-Mitglieder beschuldigt und verhaftet
Saarabstimmung: Saarregion mit 90,8% an Deutschland Wehrmacht besetzt Rheinland Hitler zieht Unterschrift unterm Versailler Vertrag zurück Mobilmachung in Tschechien Aufforderung zur Abmeldung von der Menzelschule
Leben in Riga (Lettland), Arbeit bei Ford Eroberung Polens Überfall auf Dänemark und Norwegen Deutsche Offensive gegen den Westen Zwangübersiedlung ins Getto von Riga

Goebbels verkündet den 'Totalen Krieg' Kahn wird nach Stutthof und Magdeburg, Außenlager Buchenwald, verlegt Selbstmord Hitlers Bedingslose Kapitulation der Wehrmacht

:: Bilder

Schülerkarte Ernst Kahn, Vorderseite mit persönlichen DatenSchülerkarte Ernst Kahn, Rückseite mit Noten
Ernst Kahn als 14-jähriger Menzelschüler (8. Klasse)
Klassenstatistik 1934
Klassenstatistik 1938
Die Menzelschulzeit

Ernst Kahn besucht die Menzel-Oberrealschule seit April 1932 (zum Projektzeitpunkt Menzel-Oberschule, seit 2012 GYMNASIUM TIERGARTEN).
Er war immer ein vergleichsweise junger Schüler seiner Klassenstufe, meist der jüngste laut Klassenliste.
Seine Leistungen (» Schülerkarte Ernst Kahn) zeigen, dass er ein durchschnittlicher Schüler war.
Er erinnert sich an die Errichtung eines Flak-Geschützes auf dem Schuldach 1937, also zwei Jahr vor Kriegsbeginn.
In dem Video (» Einprägsames Schulerlebnis) erzählt er über das Flak-Geschütz, die Pausenordnung und über die damaligen Erziehungsmaßnahmen der damaligen Lehrer.
Insgesamt hat er gute Erinnerungen an seine Zeit als Menzelschüler.
In den Klassenlisten wurden die Schüler in Rubriken wie Alter, Religion, Nationalität und in den späten 30er Jahren auch nach der Zugehörigkeit zu national-sozialistischen Organisationen wie HJ oder NSKK (» Klassenliste 1934, Klassenliste 1938 ) erfasst.
Die damalige Menzel-Oberrealschule umfasste lediglich den Altbau des heutigen Menzel-Gymnasiums. Auch war die Schule völlig anders an das Straßennetz angeschlossen und verfügte über einen anderen Pausenhof. Daher konnte sich Ernst Kahn während seines Besuches kaum an die Räumlichkeiten erinnern.
Als Schüler jüdischen Glaubens wird er von einigen Schülern und Lehrern in Ausnahmefällen nachteilig behandelt. Hatte 1926 ein Rundschreiben der Schulaufsicht die Diskriminierung von jüdischen Schülern als "völkische Jugendvergiftung" und als "blöde Hetze" bezeichnet (» Rundschreiben vom 29.12.1926), waren nun, nach 1933, schon etliche Lehrer nicht nur Anhänger oder Mitglieder der NSDAP, sondern ließen manchmal durchaus ihrem Hass gegen Juden freien Lauf - natürlich im Rahmen der Vorschriften.
So musste er bei einigen Lehrern, aufgrund seines Glaubens, in den letzten Reihen sitzen. Jedoch fühlte er sich alles in allem gleichwertig behandelt.
1938, wird Ernst am 11. November aufgefordert, als letzter jüdischer Schüler seiner Klasse, die Menzel-Oberrealschule zu verlassen (» Brief an die Eltern vom 11.11.1938).
Mit der Machtergreifung der Nazis wurde gleich die Ausübung des jüdischen Religionsunterrichts untersagt.
Noch 1934 besuchten in manchen Klassen mehr jüdische als katholische Schüler die Menzel-Oberrealschule (» Klassenstatistik 1934), an der Menzelschule wurden 1933 immerhin 3,5 Prozent der Schülerschaft als "Nichtarier" geführt (» Schulstatistik 1933), was sich mit der Zeit änderte, denn alle jüdischen Schüler wurden bis 1938 von der Schule verwiesen.

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